von Franz X.A. Zipperer
LouCiva ist schon früh von den schwarzen und weißen Tasten des Pianos fasziniert. Später kommen noch die des Akkordeons hinzu. Und auch den Gesang entdeckt sie für sich. Während sich die Melodien ihrer Lieder in die Hörnerven einbrennen, sind ihre Texte alles andere, als schwarz/weiß. Farbig aufgeladene Geschichten erzählt LouCiva. Und wer ist der beste Garant für gute Geschichten? Das Leben! Doch LouCiva erzählt nicht einfach drauflos oder gibt sich mit augenfälligen Oberflächlichkeiten ab. Sie taucht ein in die Tiefen, auch in das Private, das meist weitaus politischer ist, als jede politische Parole. Ihr besonderes Augenmerk richtet die Künstlerin dabei auf die Kunst der Liebe. Egal zwischen welchen Geschlechtern. Doch keine Bange, LouCiva geht nicht bierernst zu Wege. Immer wieder freundet sie sich mit dem subtilen Schalk an, der im im allzu Menschlichen immer und überall lauert. LouCiva ist mit ihren selbst geschriebenen Chansons mehr als 12 Jahre auf den Kleinkunstbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Sogar einen Abstecher nach Slowenien gibt es. Dann gibt es einen Schnitt.
2016 erfindet sie ein Chanson-Menü-Programm „Köstlichkeiten der Liebe“ für Kölner und Bonner Restaurants. Nach einigen Jahren Kunstpause betritt sie 2022 mit neuem Konzept erneut die Bretter, die die Welt bedeuten, spielt Klassiker aus ihren Programmen und neu komponierte Chansons. Das Thema Liebe ist zeitlos, ihre Chansons zwischen kontemplativer Versenkung und expressiver Hochspannung sind aktueller denn je. Zwar haben sich die Zeiten geändert, aber die Mentalitäten längst noch nicht. Es ist ihr wichtig, eine ganz besondere weibliche Sprache zu sprechen. Eine, die sich aber nie darauf reduzieren lässt; denn sie weckt stets die Neugier auf das, was Frauen hinter dem weiblichen Blick noch zu erzählen haben. Eine, die in Sachen Musik und Text durch künstlerisches Temperament Zeitdiagnosen der Wirklichkeit stellt.
Als Meisterin der analytischen Beleuchtung rückt LouCiva in ihrem aktuellen Programm zusätzlich das Kulinarische ins Blickfeld, zieht eine Linie von der Kunst der Liebe in Text und Musik hin zu aphrodisischen Speisen, die in leckeren Häppchen gereicht werden. Ein genussvolles Chanson-Menü rund um Liebe und Erotik.