Aphrodisierende Erotik
Freche Chansons, köstliches Essen und eine Sängerin, die kein Blatt vor den Mund nimmt: All das gab es am Sonntag im „Spielplatz“. Unter dem Titel „Köstlichkeiten der Liebe“ mischte Lou Civa im Wechsel mit einem Vier-Gänge-Menü ihre amourösen Stücke, mal poetisch, mal provokant. Sie erzählt von Liebesnächten, vom Impotenzblues, von der Faszination des kleinen Bauchansatzes und von „bösen Damen“, aber auch von der Sehnsucht, einander auf „weiche Rosen“ zu betten.

„Ich hatte vom ersten Lied an meine eigene, erotische Sprache“, verrät sie. Mitunter war sie damit der Zeit voraus: So wurde ihr in den 80er Jahren bei einer Fernsehübertragung schon mal der Ton abgedreht. Heute lacht sie darüber. Doch es geht nicht nur um Erotik, sondern um mehr: „Liebe ist eine Kunst, die man immer wieder neu erlernen muss“, so ihre Überzeugung. Um die Liebe frisch zu halten, müsse man sich manchmal etwas einfallen lassen. Genau hier sieht sie ihre Mission: „Ich möchte die Leute auftauen. ‚Beziehungsarbeit‘ ist ein schreckliches Wort, aber Rituale und Spielchen sind schön: Vorlesen, Phantasiereisen, den Alltag abstreifen!“
Inspirationen dafür bringt sie nicht nur mit ihrem Programm, das sie selbst am Klavier und Akkordeon begleitet, sondern auch in Interaktion mit den Gästen: Die lud sie ein, auf anonymen Zetteln ihre Tipps zu verraten – das Verlesen sorgte anschließend für reichlich Heiterkeit.

(Johanna Tuentsch, Kölner Rundschau, Januar 2012)

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